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Trennung und Scheidung

Eltern bleiben Eltern

Wenn sich ein Paar nicht mehr versteht, nicht mehr miteinander umgehen kann und ein Partner oder auch beide neue Wege gehen wollen - ohne den anderen - dann bleiben oft die Kinder auf der Strecke.

Im Folgenden möchte ich Eltern und Paaren die sich in der Trennungsphase befinden ein paar Tipps geben wie es möglich ist, daß Eltern auch nach der Trennung gemeinsam Eltern bleiben und damit den Kindern die Möglichkeit einzuräumen, weiterhin beide Elternteile als Ansprech- und Vertrauenspartner zu behalten.

Trennung der Eltern muß nicht gleichbedeutend mit Trennung der ganzen Familie sein.

Oft, ja in der Regel ist es so, daß die Beziehung zu den Kindern völlig in Ordnung ist, sich das Paar aber auseinandergelebt hat oder einer eine neue Beziehung eingehen möchte.
Das muss aber nicht heissen, daß er sich dann auch von den Kindern trennen will oder muß.

In der Regel behält auch heute immer noch die Mutter das Sorgerecht, viele Partner nutzen aber mittlerweile die Möglichkeit, des gemeinsamen Sorgerechts.
Auch wenn die Kinder ihren Lebensmittelpunkt und ihren gewöhnlichen Aufenthalt bei einem der ehemaligen Partner haben, haben so doch beide Eltern die Möglichkeit, sich um die Zukunft der Kinder zu sorgen und ihrer Verantwortung nach zu kommen.

In vielen Fällen sind die ehemaligen Partner aber zerstritten und sind überhaupt nicht bereit, sich mit dem Ex-Partner auseinanderzusetzen.

Leidtragende sind hierbei IMMER die Kinder .

Kinder lieben aber beide Elternteile und sie brauchen diese auch weiterhin uneingeschränkt.
Deshalb muß es im Interesse beider Elternteile sein, sich zum Wohle der Kinder, wenigstens in Bezug auf die weitere, gemeinsame Erziehung, miteinander auseinander zu setzen.

In wenigen Fällen mag es angebracht sein, den Kontakt zum getrennt lebenden Elternteil zu unterbinden - dies kann aber nur in solchen Fällen sein, in denen dieser Elternteil den Kindern durch sein Verhalten massiv schaden würde (z.B. das Kind wird geschlagen, mißbraucht, verwahrlost, etc) - das soll aber hier nicht mein Thema sein, mir geht es um die 'ganz normale Familie', in der sich vor der Trennung beide Elternteile um die Kinder und deren Belange gekümmert haben.

Sie wissen bestimmt, daß Kinder leicht beeinflussbar sind und auch, daß man auf keinen Fall über den ehemaligen Partner vor den Kindern schlecht sprechen, oder Bemerkungen die das Verhältnis der Kinder zum ehemaligen Partner negativ beeinflussen könnten, von sich geben sollte.
Kinder haben, bedingt durch die Trennung, sowieso schon oft den Halt verloren und würden durch vorgenannte Bemerkungen und Äußerungen nur noch verwirrter und unsicherer. Gerade in einem Moment in dem für Kinder eine Welt zusammenbricht sind sie auf die Unterstützung und Festigung durch beide Elternteile unbedingt angewiesen.


Ebenfalls darf es nicht passieren, daß Kinder als "Ersatzpartner" herhalten 'müssen' - selbst, wenn sie sich freiwillig in diese Rolle einfinden, z.B., daß der 'große' Sohn die Rolle des Vaters in der Familie übernimmt.
Häufig versuchen Kinder die Mutter, die nun mit ihren Kindern alleine lebt zu schützen, ihr Dinge und Aufgaben abzunehmen die vormals der Vater übernommen hat.
In der Regel sind diese 'großen' Kinder aber dann doch eben noch Kinder, die durch die Übernahme solcher Rollen überfordert sind und diese mit ihrer Kindheit 'bezahlen müssen'.
Gleichfalls wird es oft praktiziert, daß die kleine Tochter/der kleine Sohn, obwohl sie dafür eigentlich schon zu alt sind, nun wieder im Bett der Mutter schlafen dürfen - das hat aber meistens nicht allein mit den Verlassenheitsängsten der Kinder zu tun, sondern dient mehr dazu, daß die Mutter sich nicht so alleine fühlt.
Besser ist es, das Kind in seinem gewohnten Schlafumfeld zu lassen, ihm aber mit viel Liebe und Verständnis zur Seite zu stehen. (Was passiert denn mit Ihrem Kind, wenn Sie wieder einen neuen Partner haben und Ihr Kind will nicht mehr aus dem nun für es gewohnten Ehebett?)

Den Kindern werden Verantwortungen zugeteilt (oder teilweise übernehmen sie sie auch von selbst), die für sie noch viel zu schwer sind und deren Folgen sie auf keinen Fall überblicken können.

Kinder haben die Angewohnheit, alles auf sich zu beziehen, sich selbst die Schuld zuzuweisen und dann versuchen, es 'wieder gut' zu machen.

Eheprobleme und Trennung der Partner ist aber in erster Linie eine Angelegenheit der Eltern und kein Diskussionsthema, in welches die Kinder einbezogen werden sollten.

Hier gilt die Regel: persönliche Konflikte müssen die Eltern unbedingt unter sich klären, Kinder sind keine 'Zünglein an der Waage' derer man sich bedienen kann um eine 'Mehrheit' herzustellen oder sein eigenes,angeknackstes Ego damit
aufzupolieren indem man anschließend sagen kann, "meine Kinder sind ja auch meiner Meinung, mein ehemaliger Partner ist der Schuldige". - Solche Zugeständnisse sind nichts Wert, verringern die Konflikte nicht, sondern werfen für die Kinder nur neue Konflikte auf, die sie alleine nicht mehr bewältigen können.


Helfen Sie Ihren Kindern, damit diese möglichst ohne bleibende Schäden in ihrer Beziehungsfähigkeit, dieses schlimme Ereignis überstehen können und zu bindungs- und beziehungsfähigen, selbstsicheren Menschen heranwachsen können.

Denn, es geht auch anders !

- Machen Sie sich bewußt, daß Sie BEIDE weiterhin Eltern sind und bleiben !

- Kein Elternteil verliert diesen Status und damit die Verantwortung für die Kinder !

- Suchen Sie auf allen Wegen eine Möglichkeit, sich wenigstens über Ihre Kinder mit Ihrem Ex-Partner auszutauschen, auch wenn Ihnen das schwer fällt, Sie haben diese Verantwortung übernommen als Sie sich für Ihre Kinder entschieden haben.

- Nehmen Sie die Hilfe der Beratungsstellen an.

Diese finden Sie:
* beim Jugendamt
* städtischen oder kirchlichen Beratungsstellen (für Ehe-, Familien-, und Lebensberatung)
* Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche (Erziehungsberatungsstellen)
* bei Wohlfahrtsverbänden

Sie haben einen Rechtsanspruch auf Beratung und Hilfe (der Rechtsanspruch steht im bundesweit geltendem Kinder- und Jugendhilfegesetz.)
Die Beratungen sind kostenlos !!)

Und machen Sie sich klar, es ist KEINE Schande, wenn Sie sich an Beratungsstellen wenden, es ist Ihr Recht !!!

Diese Beratungsstellen arbeiten (von Steuergeldern finanziert) um Ihnen weiterzuhelfen.
Wie oft und wie lange Sie diese Beratungsstelle aufsuchen oder in Anspruch nehmen ist allein Ihnen überlassen.
Nehmen Sie die Hilfen für sich und Ihre Kinder in Anspruch, verlieren können Sie dabei nichts, gewinnen können Sie dabei, daß Sie und Ihre Kinder wieder einen Weg aus dem Dickicht finden und dabei keinen Schaden genommen
haben.

Besuchsregeln:

Starre, gestzlich festgelegte Besuchszeiten mögen in manchen Fällen ihren Sinn haben (damit die Kinder wenigstens den geringsten Anspruch aufrechterhalten können, den anderen Elternteil auch zu sehen) - besser ist es aber, die Besuchs- und Umgangszeiten flexibel zu regeln und diese besonders auf die Bedarfe der Kinder auszurichten.

Ein kleineres Kind hat noch keine Vorstellung von "alle 14 Tage und in den Ferien 3 Wochen" und eine solche Regelung entspricht auch in den wenigsten Fällen den Wünschen und Bedarfen der Kinder - sie sichert nur einen Minimalstand, mehr nicht!

Flexibilität im Besuchsrecht funktioniert oftmals nicht von Anfang an, in den meisten Fällen ist eine feste Regelung in der Anfangszeit eine Orientierungshilfe für alle Beteiligten.
Nach und nach, wenn Sie als Eltern sich in die neue Situation eingefunden haben, werden Sie wenn Sie das Wohl der Kinder im Auge behalten haben feststellen, daß Sie flexibler sein können.

Sie haben vielfältige Möglichkeiten Flexibilität zu zeigen und dem Kind eine Hilfe in der Trennungssituation zu geben.

Versuchen Sie, dem Kind Freiheiten einzuräumen den anderen Elternteil zu sehen

- den weggezogenen Elternteil auch mal innerhalb der Woche besuchen zu dürfen sofern das möglich ist
- ihn auf Kindergarten- oder Schulfeste mit einzuladen
- mit ihm und dem Kind (wenn das noch möglich ist) auch mal zusammen z.B. einen Spaziergang zu machen,damit das Kind erlebt, daß es immer noch Vater und Mutter gemeinsam hat, die sich um es kümmern.
- Es gibt Geburtstage, Weihnachten, Sportfeste, Ausflüge und viele andere Gelegenheiten dem Kind zu vermitteln, 'wir sind immer beide für Dich da'.

Das bedeutet nicht, daß das Kind keinen 'roten Faden' mehr im Leben hat, und vielleicht über das Hin- und Her durcheinander gerät - den Lebensmittelpunkt des Kindes bestimmen Sie ja vorher, indem geklärt wird wo das Kind sich hauptsächlich aufhält und bei welchem Elternteil es lebt.

Sie können nichts verkehrt machen, wenn Sie das Wohl des Kindes in den Vordergrund stellen.

Reaktionen der Kinder

Möglicherweise fällt Ihnen auf, daß das Kind, wenn es von einem von Ihnen zum anderen wechselt, ganz durcheinander ist, aggressiv reagiert oder traurig ist.
Möglicherweise kommt Ihnen dann in den Sinn, den Kontakt zum anderen Elternteil einzuschränken oder ihn ganz zu unterbinden.
Die Trauer oder Aggression Ihres Kindes ist aber nicht durch die Besuchsregelung entstanden, sondern durch die Trennung der Eltern und das Kind braucht, genauso wie Sie selbst eine lange Zeit, um sich an diese Situation zu gewöhnen.
Helfen Sie Ihrem Kind, indem Sie mit ihm ruhig reden und ihm die Möglichkeit geben, seine Gefühle auszudrücken.

Kinder erzählen oft dem jeweiligen Elternteil, daß sie am liebsten bei ihm leben würden und nach Möglichkeit den anderen Elternteil so wenig wie möglich sehen wollten.

Diese Opportunität ist völlig normal in einer Trennungssituation. Das Kind ist verunsichert und möchte sich beide Elternteile 'sichern'.
Helfen Sie dem Kind, indem Sie es nicht in diesen Aussagen bestärken und gegen Ihren ehemaligen Partner 'wettern' sondern, indem Sie dem Kind glaubhaft machen, daß Sie beide für es da sind und es das Anrecht hat, zu beiden Elternteilen den gleichen Kontakt zu haben.

Eltern, die es schaffen sich gemeinsam um ihre Kinder zu kümmern und bei denen die Kinder auch mit erleben, daß sich die Eltern miteinander auseinander setzen, laufen viel weniger Gefahr, von den Kindern 'ausgespielt' zu werden.

Eltern, die gemeinsame Absprachen treffen vermitteln Ihren Kindern, daß man sich immer noch gegenseitig respektiert und ernst nimmt, auch wenn man sich als Partner getrennt hat.

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Wenn Sie mehr Informationen zu dem Thema nachlesen wollen, dann empfehle ich Ihnen die Broschüre:

Eltern bleiben Eltern
Hilfen für Kinder bei Trennung und Scheidung;
Herausgegeben von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V. (DAJEB)
Neumarkter Straße 84c
81673 München

Adressen von Beratungsstellen kann Ihnen Ihr zuständiges Jugendamt nennen, das Familiengericht oder Ihr Anwalt.
Sie finden die Adressen aber auch in Ihrem Telefonbuch.